Ãhm Sorry muss mich berichtigen, wusste nicht
sofort was du von mir wolltest!
Seit 1988 werden weltweit Briefe — zuerst als Fax, seit Mitte der 90er Jahre vermehrt als Email — verschickt, in denen den Empfängern groÃe Summen versprochen werden, wenn sie afrikanischen Geschäftsleuten behilflich seien, riesige Dollarbeträge auÃer Landes zu schaffen. Es handelt sich dabei regelmäÃig um mehrere Millionen Dollar und auch der Anteil, der dem Empfänger zufallen soll, liegt in Millionenhöhe.
Natürlich handelt es sich hier um Betrug, genauer um den auch aus Deutschland bekannten (siehe Angebote für Nebenjobs im Kleinanzeigenteil von Zeitungen) "VorschuÃ-Betrug" (Advance Fee Fraud), nach einem entsprechendem Artikel im nigerianischen Gesetzbuch auch 419 (four one niner) genannt.
Die Geschichten, die dabei in diesen Mails erzählt werden, sind so phantastisch, daà jedem vernunftbegabten Menschen sofort auffallen sollte, daà es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Jedoch scheint die Gier bei einigen Menschen den Verstand aussetzen zu lassen. So berichtet der Spiegel, daà sogar ein westdeutscher Stadtkämmerer versucht haben soll, die Stadtkasse mit den versprochenen Millionen aus Nigeria aufzufüllen.
Geht tatsächlich jemand auf diese Mail ein, wird in einem der nächsten Schritte eine "geringe Gebühr" verlangt, z.B. für Ãberweisungen, Anwaltskosten, Steuern oder Bestechungsgelder. Dies können durchaus einige tausend Dollar sein. Zahlt derjenige, ist es meistens gut und der Betrogene hört nie wieder etwas davon. Einige lieÃen sich jedoch auch überreden, zu einem Treffen nach Nigeria oder einem anderen afrikanischen Staat zu kommen. Die Berliner Zeitung berichtete von einem Autohändler, der dann entführt wurde und nur gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder freikam.
Die Geschichten sind, wie gesagt, phantastisch. Und schon lange sind sie nicht mehr auf Nigeria beschränkt — auch wenn die Autoren weiterhin meist aus Nigeria stammen. Andere afrikanische Krisengebiete eignen sich genauso, um Märchen über Petroleum-Millionen, Diktatorenwitwen, verschwundene Bestechungsgelder etc. zu erzählen. Ich habe daher die Mails gesammelt und sie hier zugänglich gemacht. Sie sind ein eigenartiges Stück Subkultur und ich kann nicht umhin, einige als gut ausgedachtes Seemannsgarn zu goutieren. Ernst nehmen sollte man sie allerdings nicht. Die versprochenen Millionen hat noch nie jemand gesehen.
http://www.nigeria-connection.de/